"Hermann Hesse und die Weltreligionen" - Eine Lesung von Volker Michels

04.12.2014 — 04.12.2014

Hermann Hesses Großeltern und Eltern waren Missionare, die ihr pietistisch gefärbtes Christentum bis an die Westküste Indiens trieb, wo auch die Mutter des Dichters geboren ist. Wie er aus konfessioneller Gebundenheit zu ganz eigenständigen, den Alleingültig- keitswahn der Konfessionen und Dogmatismus der Kirchen überwindenden Einsichten fand, um ein Bewusstsein für die Gemeinsamkeiten der Weltreligionen zu wecken, ist eine ebenso spannende wie zukunftsorientierte Entwicklung, die ihn zu Erkenntnissen wie dieser führte: »Der Inder sagt Atman, der Chinese sagt Tao, der Christ sagt Gnade.«

 

Volker Michels ist der wichtigste Hesse Spezialist Deutschlands. Als Herausgeber betreute Michels Werkausgaben von Ernst Weiss, Friedrich Michael, Martin Beheim-Schwarzbach und Ernst Penzoldt. Er initiierte die im S. Fischer Verlag erschienenen Gesammelten Werke von Stefan Zweig und Manfred Hausmann. Seit 2008 arbeitet Michels an einer zehnbändigen Ausgabe von Hesses Briefen, die als Ergänzung der „Sämtlichen Werke“ erscheinen sollen.

Er verfasste zahlreiche Essays zu literarischen und kunsthistorischen Themen, die zu Einladungen zu Vortragsreisen durch Europa, in die USA, Südamerika und nach Asien führten. Michels lebt in Offenbach. Dort baute er im Lauf der Jahre ein von Forschern aus aller Welt benutztes Hermann-Hesse-Editionsarchiv auf. 1990 hat er im Auftrag der Stadt Calw und des Deutschen Literaturarchivs Marbach in Hesses Geburtsstadt das dortige Hesse-Museum eingerichtet.

 

 

 


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