Ausstellung 16.-19. Juli 2015 im Jüdischen Museum VOLKER REICHE - Maler & Zeichner
Killing is Fun, Paintings by Volker Reiche
Friedrich Weltzien
Volker Reiche: Killing is Fun
Mit Kanonen gegen den Kanon – Gewalt und die Bildsprache des Comics
Am Mittwoch, dem 7. Januar 2015 werden in Paris 12 Menschen ermordet, als drei Personen in die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo eindringen und gezielt auf Redakteure, Journalisten und Comiczeichner schießen. Was auch immer die politischen, weltanschaulichen, religiösen oder ästhetischen Beweggründe der Mörder gewesen sein mögen, eines ist mit dieser ungeheuerlichen Tat belegt: Es existiert ein grundlegender Zusammenhang zwischen Karikatur und Gewalt, zwischen dem Medium Comic als Ausdrucksform einerseits und physischer Brutalität als Ausdrucksform andererseits.
Volker Reiche hat selbst auf den Kontext fundamentalistischen Terrors islamistischer Gesinnung hingewiesen, um Belege für die Lust am Töten zu benennen, auf den zumindest ein Aspekt der Namensgebung seines Bilderzyklus‘ „Killing is Fun“ anspielt. Die Wirklichkeit hat diesen Gemälden eine politische Dimension verliehen, die der Künstler im Augenblick der Entstehung so gar nicht im Sinn haben konnte. Nach dem 7.1.2015 jedenfalls kommt der Analyse des Zusammenhangs von Comicsprache und Gewalt eine erschütternde Dringlichkeit zu. Was vorher ironisch, provokant oder womöglich auch naiv zu verstehen war, erscheint nun in einem anderen Licht.
Der vollständige Text erscheint im Rahmen des Buches:
"KILLING IS FUN", Malerei von Volker Reiche in der Edition Faust zur Ausstellungseröffnung am 26. Februar 2015.